Die Biologie und Trauma

Warum Sie nicht „verrückt“ sind: 4 biologische Wahrheiten über Trauma, die jeder kennen sollte

Die Biologie und Trauma Warum Sie nicht „verrückt“ sind: 4 biologische Wahrheiten über Trauma, die jeder kennen sollte

Fühlen Sie sich chronisch gestresst, ängstlich, erschöpft oder leiden Sie unter körperlichen Beschwerden, obwohl Sie bereits vieles versucht haben? Viele Menschen kennen das Gefühl, in einer Endlosschleife aus Anspannung und Erschöpfung gefangen zu sein. Sie haben vielleicht Gesprächstherapien durchlaufen, verstehen ihre Geschichte intellektuell, fühlen sich aber dennoch „festgefahren“ und von echter Besserung weit entfernt.

Softcover ISBN: 978-3-384-71290-5
Hardcover ISBN: 978-3-384-71291-2
Seiten: 104 Bestellung beim Verlag
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Perspektiven für Betroffene und Angehörige in Anlehnung an Dr. Aimie Apigians Forschungen
von dem Autor für populärwissenschaftliche Themen Holger Kiefer.

Hier setzt die bahnbrechende Arbeit der Ärztin Dr. Aimie Apigian an. Sie bietet eine neue Perspektive, indem sie Erkenntnisse aus der funktionellen Medizin, der Polyvagal-Theorie und den modernen Neurowissenschaften vereint, um Trauma nicht primär als psychologisches, sondern als biologisches Phänomen zu betrachten. Es ist keine Schwäche des Charakters, sondern eine verständliche Reaktion des Körpers, die im Nervensystem, den Hormonen und sogar auf zellulärer Ebene Spuren hinterlässt. Diese Sichtweise eröffnet neue Hoffnung und zeigt konkrete Lösungswege auf, die weit über das reine Reden hinausgehen.

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Das Buch über Trauma für Betroffene und Angehörige

Dieser Artikel zu dem Buch Die „Biologie und Trauma“ stellt die vier wichtigsten und wirkungsvollsten Erkenntnisse aus diesem Ansatz vor, die Ihr Verständnis von Trauma und Heilung grundlegend verändern können.

Das Modell der Biologie des Traumas 🧠


Einführung und Konzept

Das Modell der Biologie des Traumas bietet eine neue Perspektive, die sich mit dem komplexen Zusammenhang zwischen Trauma und Krankheit befasst und tiefgreifende Erkenntnisse für die Heilung liefert.

  • Der Zusammenhang zwischen negativen Kindheitserfahrungen und Erkrankungen im Erwachsenenalter ist seit langem bekannt und geht auf die Arbeit von Dr. Vincent Foletti zurück2.
  • Die Biologie des Traumas beleuchtet den zugrunde liegenden Mechanismus – das Wie, das Warum – und liefert vor allem Ansätze, was man dagegen tun kann3.
  • Dieser Ansatz schließt die Biologie als fehlendes Puzzleteil in die Traumaarbeit ein4.
  • Er schlägt eine Brücke zwischen funktioneller Medizin, Epigenetik, Bindung und Neurowissenschaften, um den Zusammenhang zwischen Trauma und Krankheit sowie die verfügbaren Hilfsmittel besser zu verstehen5.
  • Das Trauma hat eine nachhaltige Wirkung auf unsere Biologie, und diese Biologie hält uns im Trauma gefangen und kann sogar die Ursache für die Traumareaktion sein6.

Beschleunigung der Heilung durch biologische Ansätze

Die Auseinandersetzung mit der Biologie, die eine Person im Trauma gefangen hält oder die Traumareaktion ausgelöst hat, kann den Heilungsprozess sowohl von chronischen Gesundheitsproblemen als auch von Traumata beschleunigen.

  • Die Biologie des Traumas erfordert einen integrativen und ganzheitlichen Ansatz, um im Körper gespeicherte Traumata aufzudecken und zu behandeln.

Das Erkennen von Mustern und somatischen Manifestationen

Der erste Schritt besteht darin, die Muster zu erkennen – das Traumamuster.

  • Es wird nicht nach einem traumatischen Ereignis in der Vergangenheit gesucht.
  • Gesucht wird nach einem Traumamuster im heutigen Leben der Person:
    • In ihren Beziehungen.
    • In ihren Gedanken.
    • In ihren Körperempfindungen.
    • Vor allem in ihren körperlichen Gesundheitsproblemen, Symptomen und Beschwerden.
  • Diese sind somatische Manifestationen von Traumata, die in Gedanken, Emotionen, Körperempfindungen und der körperlichen Gesundheit erkennbar sind.
  • Sobald die Muster identifiziert sind, können die biologischen Ursachen gefunden werden, die die Person in diesem Muster gefangen halten.

Chronische Traumareaktionen: Kampf, Flucht oder Erstarrung

Menschen können in verschiedenen chronischen Stressreaktionen feststecken:

  • Chronische sympathische/Stressreaktion: Ständig hypervigilant, schreckt leicht auf, kann nicht einschlafen.
  • Chronische Erstarrungsreaktion (Freeze): Ständig überfordert, müde und muss sich durch den Tag kämpfen.

Der wesentliche Prozess der Heilung

Bei der Identifizierung von im Körper gespeichertem Trauma gibt es eine bestimmte Abfolge der Arbeit:

  1. Sicherheit schaffen: Dies ist die Grundlage, verstanden durch die polyvagale Linse. Man muss damit beginnen, der Person beizubringen, wie sie Sicherheit für sich selbst schaffen kann.
  2. Unterstützung.
  3. Sichere Erweiterung/Öffnung/Wachstum.

Spezifische Schritte zur Behandlung des Freeze-Musters

Bei der Arbeit mit der chronischen Erstarrungsreaktion, einem chronischen Traumamuster, muss mit drei Dingen begonnen werden, die dieses Muster benötigt:

  • Sicherheit.
  • Zeit.
  • Energie.

Da die Traumareaktion ein Energieproblem ist, muss zunächst Energie in das System gebracht werden.

Weitere Schritte in der Abfolge:

  • Umgang mit Trauer und Darmgesundheit: Wenn eine Person aus einem chronischen funktionellen Freeze herauskommt, empfindet sie oft Trauer, die eng mit der Darmgesundheit zusammenhängt.
  • Bindungs- und Neuroentwicklungsmuster: Die Muster, die die Person in der Überforderung halten, müssen betrachtet werden; das Verfallen in den Freeze ist eine erlernte Gewohnheit aus frühen Jahren.
  • Stressreaktionen abschließen: Es muss gelernt werden, wie man Stressreaktionen handhabt, unterstützt und abschließt, da der Körper sonst weiterhin in die Traumareaktion verfallen wird.
  • Umgang mit Toxizitäten: Giftstoffe/Toxizitäten (physisch, chemisch, emotional, relational), die der Körper gespeichert hat und die inneren Stress verursachen, müssen angegangen werden. Ohne dies können die Stressreaktionen nicht verändert werden.

Integration und Hoffnung

Das Ziel ist nicht nur die Heilung, sondern das Leben. Die verschiedenen Therapien, Methoden und Werkzeuge müssen so zusammengebracht werden, dass sie Sinn ergeben und helfen, das Leben zu leben.

  • Es werden Erweiterung, Prinzipien, die Biologie, die Kunst des Heilens und der Heilungsprozess eingebracht.
  • Das Modell der Biologie des Traumas gibt viel Hoffnung.
  • Was bisher verwirrend, schwierig und unzusammenhängend war, kann nun klar, zusammenhängend, integrativ und ganzheitlich sein.
  • Die Perspektive befähigt den Einzelnen, viel für sich selbst zu tun, und gibt Fachleuten ein ganzes Arsenal an Werkzeugen für im Körper gespeichertes Trauma.

Erfahrungsberichte (Zusammenfassung)

  • Ärzte/Dienstleister: Haben gelernt, ihr neurologisches System neu zu trainieren, um mit Traumata umzugehen und besser im Leben zu bestehen. Es liefert die fehlenden Schlüssel zur Regulierung des Nervensystems. Die Anwendung dieser Werkzeuge führt zu einer ruhigeren, präsenteren und selbstbewussteren Person und Therapeutin. Das Wissen ist hochaktuell und kann sofort in die Patientenlehre integriert werden.
  • Therapeuten/Praktiker: Fühlen sich präsenter und wohler mit Patienten mit schwersten Bindungsstörungen. Sie können Klienten mit komplexen Traumata die Werkzeuge an die Hand geben, um Sicherheit in ihrem Körper zu erfahren, auch wenn ihre Umgebung diese nicht bietet. Patienten berichten, sich am Ende der Sitzung sicher zu fühlen, was sie noch nie zuvor im Körper erlebt haben.

Würden Sie gerne mehr über einen der spezifischen Schritte im Heilungsprozess erfahren, wie zum Beispiel die Arbeit mit der polyvagalen Theorie zur Schaffung von Sicherheit?

Die 4 wichtigsten Erkenntnisse über die Biologie des Traumas

  1. Trauma ist nicht das Ereignis – es ist, was in Ihrem Körper stecken bleibt
    Die vielleicht grundlegendste Erkenntnis ist eine Neudefinition von Trauma selbst. Dr. Apigian erklärt, dass Trauma nicht das schreckliche Ereignis an sich ist – sei es ein Unfall, ein Verlust oder ein Konflikt. Trauma ist die Unfähigkeit des Nervensystems, den durch dieses Ereignis ausgelösten Überlebenszustand (Kampf, Flucht oder Erstarrung) zu verarbeiten, zu entladen und den Stresszyklus abzuschließen. Zwei Menschen können exakt dasselbe erleben; während der eine sich nach einiger Zeit wieder reguliert, bleibt der Körper des anderen in einem dieser Überlebensmodi „hängen“. Genau dieses biologische „Steckenbleiben“ ist das Trauma.
    Diese Perspektive löst die Schuldfrage auf. Es geht nicht um persönliche Schwäche oder darum, dass man sich nicht „genug zusammenreißt“. Es geht um die biologische Verarbeitungskapazität des Körpers zum Zeitpunkt des Ereignisses. Faktoren wie vorangegangener Stress, fehlende soziale Unterstützung oder gesundheitliche Vorschwächung können diese Kapazität entscheidend verringern.
    Für die Heilung ist dieser Punkt revolutionär: Der Fokus verlagert sich weg vom zwanghaften Wiedererleben und Analysieren der Geschichte hin zur Regulierung des Körpers. Das Ziel ist es, dem Nervensystem beizubringen, ein tiefes, körperlich spürbares Gefühl von Sicherheit in der Gegenwart zu entwickeln.
  2. „Unsichtbares“ Kindheitstrauma hinterlässt die tiefsten biologischen Spuren
    Wir unterscheiden oft zwischen einem plötzlichen „Schocktrauma“ wie einem Unfall oder Überfall und dem, was Dr. Apigian als „Entwicklungstrauma“ bezeichnet. Letzteres ist oft schleichend und unsichtbar: chronischer Stress in der Familie, emotionale Vernachlässigung, wiederholte Kritik oder das Gefühl, mit seinen Bedürfnissen nicht gesehen zu werden.
    Obwohl ein Schocktrauma dramatisch erscheint, ist das Entwicklungstrauma biologisch oft schwerwiegender. Der Grund: Es trifft das Nervensystem in seiner wichtigsten Entwicklungsphase. Anstatt eine vorübergehende Überlebensreaktion auszulösen, „programmiert“ es die grundlegende Stressregulation des Körpers dauerhaft. Man kann es sich so vorstellen: Während ein Schocktrauma eine einzelne fehlerhafte Datei auf einem funktionierenden Computer ist, „programmiert“ das Entwicklungstrauma das gesamte Betriebssystem von Grund auf so, dass es permanent im Virenscan-Modus läuft.
    Diese Erkenntnis ist für viele Menschen zutiefst befreiend. Sie validiert die Erfahrungen derjenigen, die keine „große Katastrophe“ erlebt haben, aber dennoch unter Symptomen wie chronischer Angst, Depression, geringer Belastbarkeit oder Beziehungsschwierigkeiten leiden. Es zeigt, dass ihre Symptome eine reale biologische Grundlage haben, die in den frühen Prägungen ihres Nervensystems verankert ist.
  3. Warum reines Reden oft nicht ausreicht (und Sie sich deshalb „festgefahren“ fühlen)
    Viele Betroffene machen die frustrierende Erfahrung, dass klassische Gesprächstherapie an ihre Grenzen stößt. Sie können ihre Geschichte detailliert erzählen und die Zusammenhänge verstehen, doch die körperlichen Symptome – das Herzrasen, die innere Unruhe, die bleierne Müdigkeit – bleiben.
    Der Grund dafür ist eine biologische Blockade. Während einer traumatischen Erfahrung wird unser rationales Gehirn, der präfrontale Kortex, teilweise gehemmt oder geht „offline“, damit archaische Überlebensteile wie die Amygdala die Steuerung übernehmen können. Trauma ist also in diesen Überlebensmodi des Körpers gespeichert – als Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsenergie. Gespräche hingegen sprechen primär den wieder aktiven präfrontalen Kortex an. Der Verstand kann zwar begreifen, dass die Gefahr längst vorbei ist, aber der Körper steckt weiterhin im alten Alarmprogramm fest.
    Gesprächstherapie erreicht nur den kognitiven Teil, nicht die gespeicherten Körperreaktionen. Deshalb fühlen sich Betroffene oft „stecken geblieben“.
    Das Gefühl des „Steckenbleibens“ ist also kein persönliches Versagen oder ein Zeichen dafür, dass man „therapieresistent“ ist. Es ist ein klares biologisches Signal, dass der Ansatz unvollständig ist. Es ist der Hinweis darauf, dass der Körper mit seinen tief gespeicherten Reaktionen aktiv in den Heilungsprozess einbezogen werden muss.
  4. Chronische Krankheiten sind oft die Sprache von ungelöstem Trauma
    Doch was bedeutet es biochemisch, wenn der Körper, wie in Punkt 1 beschrieben, dauerhaft im Überlebensmodus „stecken bleibt“? Die Antwort ist ein Zustand niedriggradiger, chronischer Entzündung. Wenn der Körper über Jahre oder Jahrzehnte im Überlebensmodus verharrt, verliert das Immunsystem seine Balance, weil es permanent auf „Alarm“ geschaltet ist.
    Diese stillen Entzündungen sind der Nährboden für eine Vielzahl von chronischen Leiden. Sie können Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose begünstigen, Allergien und chronische Schmerzen (z. B. Fibromyalgie) verstärken oder zu hormonellen Dysbalancen führen. Selbst die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, leiden unter diesem Dauerstress. Der dadurch entstehende oxidative Stress schädigt ihre Membranen, was die Energieproduktion drosselt und sich in chronischer Müdigkeit und „Brain Fog“ äußert.
    Es entsteht ein Teufelskreis: Die vom Körper produzierten Entzündungsstoffe gelangen ins Gehirn und können dort depressive Symptome verstärken. So halten sich Trauma, Entzündung und Depression gegenseitig aufrecht. Dr. Apigian fasst diese tiefgreifende Verbindung prägnant zusammen:
    „Stored trauma affects your biology at the cellular level. It’s not just in your mind – it’s in your mitochondria, your immune system, your hormones.“ – Dr. Aimie Apigian

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„Gespeichertes Trauma beeinflusst Ihre Biologie auf zellulärer Ebene. Es ist nicht nur in Ihrem Kopf – es ist in Ihren Mitochondrien, Ihrem Immunsystem, Ihren Hormonen.“

Fazit und Ausblick
Die zentrale Botschaft ist klar und hoffnungsvoll: Trauma ist ein biologischer Zustand, der im Körper gespeichert ist, und kein reines Kopfproblem. Diese Erkenntnis entlastet nicht nur von Schuldgefühlen, sondern eröffnet auch völlig neue und wirksamere Wege zur Heilung, die den Körper in den Mittelpunkt stellen.
Die entscheidende Frage ist also nicht mehr nur, wie wir unsere Geschichte analysieren, sondern wie wir unserem Körper beibringen, sich in der Gegenwart endlich wieder sicher zu fühlen.

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